Donnerstag, 4. November 2010

Regeln von Anwälten für Anwälte

Anwälte sind alle Pflichtmitglieder in der jeweiligen RAK. Sie gewährt den Zugang zum erlauchten Kreis der 150.000, überwacht brav das Berufsrecht und hat des öfteren den einen oder anderen guten Tip parat, oder eine nette Veranstaltung im Programm.

Die RAK München hat allerdings noch ein besonderes Schmankerl im Angebot - ein eigenes Haus am See!!! Allerdings unterliegt die Nutzung einigen Regeln, welche man hier nachlesen kann.

Am besten hat mir die "Regel Nr. 6" gefallen:

"Der obere Teil des Grundstücks und das Haus dürfen nur bekleidet betreten werden."

Mutmaßungen warum der Erlass dieser Regel anscheinend von nöten gewesen ist, die stelle ich lieber nicht an ... .

Donnerstag, 28. Oktober 2010

KALTAKQUISE - HONEYPOT !!!

Die Kanzlei-Homepage ist nicht einmal als bessere Visitenkarte zu bezeichnen. Hierdurch fühlen sich unzählige Webdesigner, Grafiker, Imageberater und PR-Strategen anscheinend ungemein provoziert. Sie fühlen sich dazu berufen, ihre Dienste anzubieten um diesen aus ihrer Sicht unsäglichen Zustand gegen Entlohnung zu beenden.
Fast alle zeichnet es aus, mal unverbindlich anzurufen. So ein Anruf mag andere nerven, aber hier ist er hochwillkommen.

Denn was der Stratege am anderen Hörer nicht weiß, hier sitzt einer, der scheisst auf einen Schneeball und verkauft ihn dann als Negerkuss!

Wichtig ist, am Anfang wenig zu sagen. Der Telefonpartner soll erstmal vor Aufregung ins Stottern kommen. Dann folgt in einem selbstgefälligen sonoren Brummton, dass sich schon eine Agentur aus Hamburg, München oder Frankfurt drum kümmert. Die Website ist natürlich fertig und nur noch ein wenig Feinschliff an den Texten erforderlich. Allerdings - ab jetzt alle halbe Minute ein joviales Lachen - ist in unserem Tätigkeitsfeld eine Homepage eher hinderlich. Da fragt sich dann Mediengestalter natürlich, warum das denn ?!?
Was ich dann sage, ist mein Geschäftsgeheimnis. Aber die Gesprächsführung läuft darauf hinaus, dass dem Strategen auf der anderen Seite des Hörers ein Licht aufgeht. Nun schwimmt der Fisch um den Köder. Ganz wichtig - er darf noch nicht anbeissen - man muss den Köder wieder wegziehen. Jetzt ist es an der Zeit, das zweite Telefon bimmeln zu lassen. Das Telefonat wird zügig mit zwei Hinweisen zu Ende gebracht:

a) das Premium Phone bimmelt.
b) die andere Nummer haben Sie ja schon, rufen Sie bei Bedarf gerne noch mal an ... .

Wenn man der Person auf der anderen Seite des Hörers ein gutes Echo in den Kopf gepflanzt hat, dann hallt es nach ... .

Dienstag, 14. September 2010

Reicht nicht ein Ausweis?

Es ist mir ein Rätsel, warum der bundesweite Anwaltsausweis ausgerechnet in den Justizpalästen der Hauptstadt nicht den Weg durch die Anwaltsschleuse öffnet. Es ist aber so.
Hier gibt es extra Hausausweise. Und wie der Zufall es so will, werden diese derzeit auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Angeblich sind sie sogar mit einem Chip ausgestattet, der die Türen automatisch öffnet. Wahnsinn!
All dies erfährt, man wenn man sich in Zi. 216 des Kriminalgerichts Moabit seinen Ausweis ausstellen lässt. Nebenbei erfährt man aber auch, dass die alten Ausweise nur noch wenige Woche gültig sind. Wer dann noch keinen neuen Ausweis hat, der darf sich wieder links anstellen.
Der Hauptgrund, warum man sich aber möglichst rasch als Anwalt einen neuen Ausweis besorgen sollte ist folgender:
Die Staatsanwaltsschaft hat sich samt und sonders noch nicht um die neuen Ausweise gekümmert. Es wird mit einem Ansturm in den kommenden Wochen gerechnet. Die Ausstellung dauert übrigens 10 Minuten. Man kann sich also ausrechnen, welche Wartezeiten dann zu befürchten sind :-)

Freitag, 16. Juli 2010

Ich hab sie - beinahe ...

Ganz schlau wollte ich sein, der verletzte Radfahrer konnte kaum den Griffel wieder halten, da unterschrieb er schon die Vollmacht. Einen Tag später lag ein Antrag auf Akteneinsicht bei der Polizei. Ich wartete und wartete, aber die Akte kam nicht. Ich schickte ein Fax. Keine Reaktion. Also rief ich an und fragte nach. Mein Fax lag noch immer im Postkorb des zuständigen Beamten. Aber meine Akte, die war nunmehr bei der Amtsanwaltschaft.
Sodann schrieb ich die Amtsanwaltschaft an. Keine Reaktion. Das Fax sparte ich mir diesmal und rief gleich an. Uih uih uih, was war die Dame da unfreundlich. Ob mein Mandant denn nun Beschuldigter sei, wollte sie wissen. Wohl wissend, dass meine Mandantschaft nach meiner Kenntnis keine Schuld an dem Unfall hatte, sagte ich dennoch, ob mein Mandant Beschuldigter oder Geschädigter sei, dies könne ich ja erst nach Akteneinsicht sagen. Und auf diese Akteneinsicht warte ich schon etwas länger.
Nun gut, die Akte war auch nicht mehr bei der Amtsanwaltschaft. Sie war nun wieder bei der Polizei. Ich konnte gerade noch das neue AZ erfragen, da legte die Dame auf ... .
Ich forschte weiter und dann kam die Erhellung. Es gab in hier in Berlin bei der Polizei und Amtsanwaltschaft einen Computerausfall. Man hat die begehrten Akten zwar als versandt markiert, aber dann doch nicht versendet ... .
Nun hab ich die Durchwahl der zuständigen Sachbearbeiterin in der Bußgeldstelle. Leider ist diese anscheinend schon im Wochenende.
Ich weiss jetzt schon, was ich am Montag Morgen als allererstes mache.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Unverkennbar - Teil 2

Im Internet ist man nicht anonym. Und besonders dann nicht, wenn man nun auch bei jurablogs gelistet ist und schreibt was für Kleidung man gerade trägt. Zack, da war sie weg - die vermeintliche Anonymität.

Unverkennbar - Teil 1

Kommentar zum Gesamteindruck
Der Jurist ist unverkennbar. Klar, sachlich und inhaltsbezogen ist der Gesamteindruck. ...

Dies schrieb ein Juror des BPW 2010 zu meinem Businessplan. Insgesamt hat man dann den 44. Platz von 179 eingereichten Vorschlägen in der Kategorie "Service" erreicht. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass der Plan in erster Linie zu einem anderen Zweck erstellt wurde und nicht an die speziellen Anforderungen des Wettbewerbs angepasst wurde.
So richtig begeistert bin ich dann aber auch nicht, wollte ich doch das Preisgeld gewinnen. Andererseits ist die Gründung einer Anwaltskanzlei nicht unbedingt die innovativste Geschäftsidee. Wobei ich allein schon durch die Teilnahme an dem Wettbewerb ein bisschen innovativer war als andere Kanzleigründer. In dieser Runde war meine Wenigkeit wohl der einzige Jurist ... .

Montag, 5. Juli 2010

Dresscode

Mein Dresscode leidet ob der Hitze! Hätte nie gedacht, dass ich in abgeschnittener Army Hose und nem Slime T Shirt an meinem Schreibtisch sitze. Hätte aber auch nie gedacht, dass heute unangemeldet ein Madant vorbeischneit. Zum Glück konnte ich einen Erfolg vermelden ... .

Dienstag, 15. Juni 2010

Interessant

Ach das ist ja mal interessant:
http://presse.dpma.de/presseservice/pressemitteilungen/aktuellepressemitteilungen/28052010/index.html

Ick hab da mal ne Frage ...

Am Telefon leicht blockbar. Auf der Party, da kann man abschweifen. Wie schwierig es doch ist mit dem Juristischen. Und dann erzählt man einen Schwank aus der Studentenzeit. Der große Ö-RE - Fortsetzungsfeststellungsklage analog ... .
Aber was macht man, wenn der "Feind" schon im Büro ist? Im Büro nicht im Besprechungsraum wohlgemerkt. Rausschmeissen? Ging nicht, denn es war die Reinigungskraft.

Dienstag, 8. Juni 2010

Eine Zigarette auf dem Balkon ...

... erklärt, warum es hier so viele Tattooläden gibt. Der Sommer bringt es zu Tage. Ärme, Bäuche und manchmal auch der Kopf (huih) alles bunt. Aber was heute bunt und cool als Kirsche oder Vögelchen daher kommt, ist doch nur das Arschgeweih von morgen. We´ll see.

Donnerstag, 3. Juni 2010

Die Früchte!

Ring - Ring. Sekretariat stellt durch.

"Ich hab da mal ´ne Frage." Ja bitte!
"Also ich hab da ein Problem - und da ist meine Frage, was das kostet. Also was meine Frage kostet - hier. Ich will da nicht gleich ne Kostenlawine lostreten."
Ja, das kommt drauf an. Wenn´s einfach ist, dann sag ich 50,-, wenn ich nachdenken muss, dann 150,- . Und wenn ich nachdenken muss und die Frage mir nicht gefällt, dann nehm ich 190,-. Alles netto, also 19 % kommen obendrauf.

Braver Mandant.

Montag, 31. Mai 2010

Stille Freude

Das Landgericht Koblenz hat entschieden, das angebotene Gratis Leistungen nicht kostenpflichtige Abonnements übergehen dürfen (Az.: 1 HK O 85/09).
Und welche Internetfirma hatte diese Geschäftsidee? 1und1!
Das Schöne bei 1und1 ist ja, das 1 + 1 bei ihnen nur für gewisse Zeit 2 ergibt. So bot diese Firma sehr günstige Webhostingstarife für Domains an. Ich habe ihnen einen Vertrag, den habe ich einmal 50 Pfennig im Monat bezahlt. Er war unter anderem deswegen so günstig, weil immer ein Werbe PopUp geschaltet wurde. Irgendwann lief dieses Paket aus und wurde auf eines ohne PopUp umgestellt. Dies war mit einer kleinen Preiserhöhung verbunden. Auch dieses Paket lief aus und das Folgende auch. Mittlerweile zahle ich etwas mehr als drei Euro Monat. Bemerkt habe ich diesen Umstand nur, weil ich im Rahmen einer anderen Auseinandersetzung meine Verträge bei ihnen unter die Lupe genommen haben.
Die letzte Preiserhöhung habe ich dann doch einmal mitbekommen und ihr widersprochen. Bloß genützt hat es nichts, obwohl per E-Mail auf den Widerspruch reagiert wurde. Der Widerspruch wurde nämlich in eine Kündigung umgedeutet. Dieser habe natürlich auch wieder umgehend widersprochen. Dieser Widerspruch wurde dann auch angenommen, allerdings stellte mir diese Firma dann eine Rechnung inklusive der Preiserhöhung aus ... .

Ich könnte nun noch einige Geschichten erzählen was mir alles Schlimmes bei diesem Provider widerfahren ist. Allerdings werde ich nun lieber im Stillen freuen, dass 1und1 zumindest ein Geschäftsfeld weniger hat.

Freitag, 28. Mai 2010

Wie war das eigentlich damals?

Fragte sich der Bürogemeinschaftskollege, als sein Computer die letzteb beiden Tage lang defekt war und er nicht ins Netzwerk kam.
- Zunächst räumte er auf.
- Dann schrieb per Hand auf Zetteln.
- Er machte eher Feierabend.

Ich lob mir meine BackUp Lösung.

Ein Hauch von Danny Lowinski

Natürlich google ich ab und zu meinen Namen. Und natürlich ebenso meine Kanzleinummer. Nun taucht sie im Netz auch als die Nummer eines Kosmetiksstudios auf. Ich stelle somit klar, ich sitze nicht im Hinterzimmer eines Kosmetikstudios und meine ReNos sind zwar superhübsch, aber pfeilen nur an ihren eigenen Nägeln.

Donnerstag, 20. Mai 2010

Kaufen ist besser als Mieten!

Mittlerweile glaube ich, dass es einfacher ist, als H4 Empfänger eine Wohnung zu bekommen, als als grade zugelassener Rechtsanwalt. Diese doofen Witze wie "Oh, dann kennen Sie sich sicher gut mit Mietrecht aus", die kenne ich noch aus Studenten- und Referendariatzeiten. Bloß heutzutage macht man solche Witze nicht mehr. Zumindest nicht mehr dann, wenn ich meine Lauscherchen in der Nähe habe. Dazu hat man wohl viel zu viel Angst. Hinter vorgehaltener Hand - und dann auch nur auf Nachfrage - sagt man einem doch, das man nicht an Anwälte und Lehrer vermietet.
So liebe Vermieter, Hausverwaltungen und und Immobilienmakler! Ich interessiere mich für Mietrecht nur beruflich, und das auch nur am Rande. Ich habe nicht die Absicht eine Warmmiete, die 383 € beträgt, in irgendeiner Form zu kürzen. Auch diskutiere ich grundsätzlich keine Nebenkostenabrechnungen.
ABER - ich kann mich etwas mit Wettbewerbsrecht aus, Datenschutzrecht ist mir auch geläufig. Der geschäftliche Kontakt kommt nun auf einer anderen Ebene zu Stande. Anders als erwartet und vor allem auch finanziell schmerzhafter. Sry, denn wer nicht mieten kann, der muss halt kaufen - von Eurem Geld liebe Vermittler. Thats Life.

Freitag, 14. Mai 2010

Die Erste!

Die erste Klage ist raus. Ich habe sie persönlich zu Gericht gebracht und den Umschlag vor Abgabe unauffällig geküsst. Manche Dinge sind wichtig und schön.

Dienstag, 11. Mai 2010

Nicht drüber nachdenken

" ... und wenn Du mal Probleme hast, ruf einfach an. Ich komm vorbei." Dies sagte ich zu einer guten Freundin und alleinerziehenden Mutter. Blöd nur, wenn dann tatsächlich mal ein Anruf kommt. Und der Wunsch sich nicht auf Babysitting am Abend oder am Wochenende bezieht. So sass der Junganwalt am Montag Vormittag an einem Küchentisch und ein kleines Windpocken geplagtes Balg durfte "Die Vogelhochzeit" auf DVD sehen.
Aber ein bisschen komisch kam ich mir dann doch vor. Honorarvereinbarungen à 250 Euro die Stunde abschliessen und dann pro bono Babysitten.

Datensicherheit kann tückisch sein

So ein Blogger Konto will gut gesichert sein. Dumm nur wenn man den Benutzernamen und das PW vergisst. Gott sei Dank habe ich es mir aufgeschrieben und nun auch den Zettel wiedergefunden ... .

Freitag, 30. April 2010

Wochen Résumé

Seit 8 Tagen zugelassen.
500 EUR Vorschuss kassiert.
RVG Gebühren in mittlerer 4 stelliger Höhe in der Pipeline.
102 Stunden "gearbeitet".
ReNo bringt morgens den ersten Kaffee.
Bin sehr zufrieden!

Mittwoch, 28. April 2010

Kammer Musik

Die Kammer hat angerufen. Ich hatte meinen Businessplan zur Begutachtung bei ihr eingereicht.
Und tatsächlich hat man einen Fehler entdeckt! In der Kostenplanungs Tabelle hatte ich den Kammerbeitrag mit 282,50 € angegeben. Dieser wurde jedoch schon im März auf 264 € gesenkt. Dies musste natürlich umgehend korrigiert werden. Der Wahnsinn! Nun liegen die kalkulierten jährlichen Fixkosten der Kanzlei nur noch bei 14.012,- €.

Dienstag, 27. April 2010

Zack ahoi!

so zweiter Versuch mit dem bloggen. Der erste wurde unternommen, als das Referendariat begann. Genau einen Post habe ich hinbekommen, dann überkam mich eine Welle von Arbeit. War der Bummelstudent nicht so dran gewöhnt ... . Aber nun als Rechtsanwalt, da hab ich wieder Zeit für allerlei Sperenzchen!

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